GRUSSWORT von Dr. Müller

GRUSSWORT von Dr. Müller

Grusswort des Bundesministers
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,
Dr. Müller anlässlich der Benefizveranstaltung
zugunsten der notleidenden Menschen in Äthiopien
am 7. Mai 2016

 

Sehr geehrte Mitglieder, Unterstützer und Unterstützerinnen des Ethio-Berlin e.V.,
sehr geehrte Damen und Herren,

Die seit Monaten anhaltende Dürre im Osten und Süden Afrikas, ausgelöst vom
Wetterphänomen El Niño, ist die schlimmste seit 50 Jahren. Äthiopien ist dabei das am
stärksten betroffene Land am Horn von Afrika: Aktuell leiden bereits 18 Millionen Menschen
unter Hunger und sind akut hilfsbedürftig.
Ich habe mir erst selbst in der Woche nach Ostern ein Bild von der Lage in Ostafrika
gemacht. In Kenia besuchte ich zum Beispiel Dadaab, das größte Flüchtlingslager der Welt
mit 350.000 Menschen, in das auch Tausende vor Hunger und Durst aus Somalia geflohen
sind.
Der Parlamentarische Staatssekretär des BMZ, Thomas Silberhorn, war Ende April in
Äthiopien. Die Dürre in den betroffenen Regionen ist für die Menschen dramatisch. Sie
haben vieles verloren.
Wir haben daher bereits frühzeitig Äthiopien und anderen betroffenen Ländern geholfen, um
sich auf die vorhergesagten Dürreperioden entsprechend vorzubereiten. Angesichts der
dramatischen Lage haben wir unsere Hilfen jetzt nochmals verstärkt.
Allein für Äthiopien hat das BMZ inzwischen 56,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Damit unterstützt die Bundesregierung Maßnahmen der Ernährungssicherung,
Gesundheitsvorsorge sowie Wasser- und Sanitärversorgung. Gleichzeitig erhalten betroffene
Bäuerinnen und Bauern Hilfe für die Beschaffung von Saatgut und Tierfutter.
Die Häufigkeit und Intensität von extremen Wetterereignissen wird weiter zunehmen. Der
Klimawandel bedroht weite Teile der Landwirtschaft Afrikas. Daher müssen neben den
kurzfristigen Hilfsmaßnahmen auch die strukturellen Herausforderungen in der
Landwirtschaft angepackt werden. So berät das BMZ bei nachhaltiger Landbewirtschaftung,
um langfristig die Ernährungssituation zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit
gegenüber Dürren zu stärken.
Zur Verbesserung der Ernährungssituation und Stärkung der Resilienz ist das BMZ daher mit
einem langfristig angelegten Programm im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit Äthiopien
aktiv. Ziel ist es, in den ländlichen Regionen zur Steigerung der Ernährungssicherheit, zur
Reduzierung der Landdegradierung, und zur langfristigen Stärkung der Widerstands- und
Anpassungsfähigkeit beizutragen. Diese Anstrengungen werden auch durch die
Sonderinitiative des BMZ „Eine Welt ohne Hunger“ unterstützt. Insgesamt hat das BMZ seit
2011 für Vorhaben im Bereich Ernährungssicherung und Resilienzstärkung in Äthiopien rund
130 Mio. € zugesagt.
Das bürgerschaftliche Engagement wie es von Ihnen geleistet wird, ist ein wichtiger Beitrag,
mit dem unser Land weltweit Verantwortung und Einsatz zeigt. Ihre Veranstaltung heute
macht deutlich: Jeder kann etwas tun!
Dafür danke ich Ihnen und wünsche Ihnen viel Erfolg und eine hohe Spendenbereitschaft für
den heutigen Abend.

Mit freundlichen Grüßen
Bundesminister Dr. Gerd Müller